Hand mit Mudra auf Knie vor Sonnenaufgang

Chakras – Eine Einführung

Die Chakras mit ihren wunderschönen Regenbogenfarben sind mittlerweile überall angekommen! Nicht nur in der Yogawelt, noch nicht mal nur in der Spiriwelt. Wo man auch hinschaut sie sind da: auf Trinkflaschen, Decken, Duschzeug in Chakra limited editions, Notizblöcke im Chakralook, auf Klamotten und Decken und haste nicht gesehen.

Die Chakras sind einfach in.

Aber was sind Chakras eigentlich genau? Wie funktionieren sie und was können sie? Und vor allem warum sollte man sich überhaupt mit ihnen beschäftigen?

Um diese Fragen zu beantworten gibt es diese Blogartikelreihe. In diesem ersten Teil werde ich alle oben beschriebenen Fragen beantworten. Die nächsten sieben Blogartikel werden sich dann jeweils einem Chakra in der Tiefe widmen, mit Übungen zum Ausprobieren und Experimentieren.

Denn richtig begriffen geben Chakras uns einen Wegweiser an die Hand um uns selbst besser zu verstehen und zu führen. Das Wissen um die Eigenschaften und Funktionen eines Chakras, ist wie einen Führer zu haben, der uns zeigt wo unser Fokus hinsollte und wie wir Veränderungen (remember das Leben besteht aus nichts anderem als Veränderung) effektiver und nachhaltiger gestalten können.

Der Energiekörper

Neuronen vor schwarzem Hintergrund

Bevor wir auf die Chakras im Detail eingehen, lohnt es sich einen kleinen Ausflug zum Energiekörper im Allgemeinen zu machen, dessen Bestandteil die Chakras ja sind.

Ich glaube ich verrate keinem ein Geheimnis wenn ich sage, dass wir aus mehr als nur Haut & Knochen bestehen. Wir alle sind Energie, jede Zelle unseres Körpers ist durchdrungen von Energie. Wollen wir uns also holistisch betrachten, ist es selbstverständlich uns auch mit diesem Teil unseres Selbst auseinanderzusetzen.

Laut dem yogischen Kosha Model, welches die fünf Schichten, oder Hüllen, beschreibt aus denen jeder Mensch besteht, ist unser physischer Körper nur die äußerste und gröbste Schicht unseres Seins. Direkt gefolgt von Pranamaya Kosha, unserem Energiekörper. Prana bezeichnet unsere (Lebens-)Energie, welche wir über unseren Atem erfahren. Im Kontext unseres Lebens umfasst Prana alle subtileren Energien die in und um uns sind, dazu gehören unsere Stimmung, Emotionen und Gedanken. Diese Energien fließen durch kleine Flüsse, genannt Nadis, durch unseren Körper und bündeln sich an bestimmten Punkten, den Chakras.

Und während es das eine Yoga zwar nicht gibt und es verschiedene Gründe und Intentionen gibt um es zu praktizieren, ist eines der Ziele von Yoga diese subtilen Energien in uns zu managen. Gerade Asana und Pranayama dienen fast ausschließlich dazu Prana in uns zu vermehren und/oder Pranablockaden zu lösen.

Auf unserer spirituellen Reise hilft uns das auf zwei Ebenen. Wenn Prana frei durch uns fließen kann und wir in der Lage sind unsere Energien (Stimmung, Gefühle & Gedanken) zu kontrollieren, dann erhält und verbessert das zum einen unsere Gesundheit und allgemeines Wohlbefinden und zum anderen komme ich gleich.

Wie kommen jetzt die Chakras ins Spiel?

Frau beim Meditieren

Chakra: Rad bezeichnen drehende Sphären aus bio elektrischer Energie in unserem Körper. Aus westlicher Sicht entsprechen die Chakras Nervengeflechten entlang der Wirbelsäule und in bestimmten Bereichen des Gehirns, deren Anzahl je nach Modell variiert.

In dieser Artikelserie werde ich mich auf die sieben klassischen Hauptchakras des Tantra & Hatha Yoga konzentrieren. Sie verlaufen entlang unseres Hauptenergiekanals, dem Sushumna Nadi, von der Spitze unseres Steißbeins bis zur Krone des Kopfes und darüber hinaus. Rechts und links dieses Mittelkanals, verlaufen zwei weitere Nadis, Ida & Pingala Nadi, welche unsere solare (yang) und lunare (yin) Energie darstellen. Chakras entstehen an jenen Stellen an denen sich diese drei Energiekanäle kreuzen.

Genauso wie bestimmte Gehirnareale bestimmten Funktionen zuzuordnen sind, sind auch Chakras bestimmten körperlichen, emotionalen und geistigen Zuständen zuzuordnen. Man kann Chakras als kleine Minigehirne verstehen, deren Energie jeweils ein bestimmtes Lebensthema beherrscht, bzw. regiert. Bevor wir in den nächsten Blogartikeln auf jedes Chakra genauer eingehen, hier schon mal eine Übersicht über die sieben Hauptchakras und deren Thema.

  • Muladhara – Wurzelchakra

Thema: Sicherheit & Urvertrauen.

  • Svadhistana – Sakralchakra

Thema: Schöpfungskraft & Emotionen

  • Manipura – Nabelzentrum

Thema: Power & Selbstbewusstsein

  • Anahata – Herzchakra

Thema: Liebe, Mitgefühl & Beziehung (zu uns und zu anderen)

  • Vishuddha – Halschakra

Thema: Ausdrucksvermögen & Kommunikation

  • Ajna – Guruchakra, drittes Auge

Thema: Intuition & Erkenntnis

  • Sahasrara – Kronenchakra

Thema: Bliss & Spiritualität

Was bedeutet das für meine Yoga Praxis & spirituelle Reise?

Wer mich kennt weiß wie viel Wert ich darauf lege mit Hilfe von Yoga und Achtsamkeit unseren Mustern und Gewohnheiten auf die Spur zu kommen. Denn es sind unsere Gewohnheiten die bestimmen wie zufrieden und glücklich wir in unserem Leben sind. Diese meist unbewussten Gewohnheiten sind was man im Yoga Samskaras nennt, sie sind in den Chakras gespeichert und steuern von dort aus wie und wofür wir uns ständig entscheiden.

Indem wir bewusst unsere Aufmerksamkeit nun den spezifischen körperlichen, energetischen, emotionalen und geistigen Eigenschaften eines Chakras hinwenden, können wir die Energie in diesen Lebensbereichen ausgleichen, sodass sich das Chakra – das Rad – optimal drehen kann.

Ich mache mal ein Beispiel mit dem dritten Chakra, was ja für Power und Selbstbewusstsein steht. So können Unentschlossenheit und Unsicherheit, oder aber auch Micro-Management und übertriebener Ehrgeiz auf ein unausgeglichenes Manipura Chakra hinweisen. Ebenso werden Magen- und Verdauungsbeschwerden auf körperlicher Ebene dem dritten Chakra zugeordnet. Wenn man dies nun weiß kann man gezielt Übungen für dieses Chakra machen um es zu balancieren, man kann auf dieses Chakra meditieren und sich fragen woher die Disbalance überhaupt kommt.

So gibt uns das Wissen um die Eigenschaften eines Chakras einen Wegweiser an die Hand um Veränderungen effektiver und nachhaltiger zu steuern. Alle Chakra Übungen und Meditationen haben das Ziel bewusste Wahrnehmung (Shiva) und Energie (Shakti) im Chakra zu vereinen. Denn was wir nicht wahrnehmen, können wir nicht steuern und wo wir nicht genug Energie haben, können wir sowieso nix machen.

So hilft uns die Arbeit mit Chakras nicht nur unser körperliches Wohlbefinden zu erhalten und steigern, wie oben schon beschrieben, sondern es hilft uns auch auf energetischer Ebene unser emotionales und geistiges Wohlbefinden zu erhalten und steigern.

So how does it work?

Man kann auf zweierlei Wegen mit den Chakras arbeiten.

  • Indem man bestimmte körperliche, emotionale und/oder geistige Blockaden, oder Hürden an sich bemerkt. Oder wenn bestimmte energetische Zustände einen beschreiben. Oder wenn man prinzipiell sich in einem bestimmten Lebensbereich verändern möchte. Dann kann man bewusst mit dem Chakra welches diesen Hürden, Zuständen und diesem Lebensbereich zuzuordnen ist, auf verschiedenen Ebenen arbeiten und so mehr Harmonie und Balance in diesen Bereich bringen.
  • Man arbeitet einfach mit allen Chakras, oder mit irgendeinem, ohne ein bestimmtes Problem (-bewusstsein) in diesem Bereich zu haben und schaut was hochkommt, was sich für dich in diesem Bereich zeigt. Und das kann auch sein, das alles Tutti ist.

Disclaimer

Generell führt die Arbeit mit Chakras immer dazu, dass sie in Balance kommen und energetisch 😉 ihre Kreise drehen. Allerdings kann es manchmal passieren, dass sie erstmal „superchargen“ und ihre natürlichen Eigenschaften extrem verstärken. Diese Phase nennt man Chakra Instabilität. Auch wenn diese Phase eventuell schwierig, oder irritierend sein kann, wisse, dass sie wie alles andere auch, vorbei gehen wird. Es ist wie beim Pendel: wenn es auf eine Seite schwingt, muss es erstmal in die andere Seite schwingen, um dann in der Mitte anzukommen.

Der Schlüssel um diese Chakra Instabilität zu überwinden ist Vertrauen und eine klare Intention.

Figur mit chakras

Ich liebe ja die Chakras!!! Weil sie ein simples und nachvollziehbares System bieten, das uns hilft uns noch tiefer kennenzulernen. Mehr noch ermöglicht uns das Arbeiten mit den Chakras uns gezielt mit bestimmten Lebensbereichen auseinanderzusetzen, um uns dort vollkommen auszudrücken und sie mit Leichtigkeit und Energie zu genießen. Ich hoffe du freust dich schon genauso sehr wie ich auf den nächsten Artikel indem ich das erste Chakra (Wurzel) genau erklären werde und dir zeigen werde mit welchen einfachen Übungen du es aktivieren und balancieren kannst.

Bis dahin much Love,

deine Sara

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Ich möchte dir helfen durch Yoga zu entspannen, tief durchzuatmen und achtsam mit dir selbst zu sein. Nicht nur auf der Matte.

Denn ich glaube felsenfest daran, dass wenn wir Frieden und Freude in uns selbst finden, wir Frieden und Freude nach außen tragen. Probiere es aus und entscheide selbst!