Lichtpflanze die aus dem Boden wächst

Veränderung, die Einheit von Akzeptanz & Wachstum

Es ist Mai und der Sommer hat es fast geschafft sich gegen den Dauerregen der  letzten Wochen durchzusetzen und wenn ich dem glauben darf was jetzt überall in Social Media, Zeitschriften & Co. gesagt wird, ist es an der Zeit für mich aufzublühen. Was gut passt, schließlich werde ich diesen Monat 40 „der Lebensabschnitt der Weisheit“, wenn also nicht jetzt, wann dann??? Es passt auch weil so einige Bereiche meines Lebens leicht (oder ziemlich) optimierungswürdig sind, von den ersten Wehwehchen die sich bemerkbar machen, bis zum Beruf, der gerne das nächste Level erreichen darf.

Jetzt ist es nur so dass ich gerade im Beruf, wie auch privat Yogini bin, sollte ich da nicht zufrieden sein mit dem was ist #santosha? Akzeptieren und dankbar sein, statt mir zu wünschen das die Dinge anders wären? Nun ja, in der spirituellen Philosophie schließen sich Akzeptanz & Veränderung nicht aus. Wichtig ist aus welcher Frequenz heraus du die Veränderung anstrebst. Und nur weil es nicht immer leicht ist, heißt es ja noch nicht dass du leiden musst bis du dein Ziel erreicht hast. Wie kann es also gelingen Veränderung, Wachstum, Weiterentwicklung in unser Leben einzuladen und gleichzeitig den Weg dahin zu genießen?

Wünschen ist menschlich

Ein Junge und ein Mädchen sitzen auf dem Dach und der Junge zeigt auf eine Sterschnuppe

Alle Lebewesen vom Käfer, über die Pflanze bis hin zum Menschen durchläuft den Zyklus von Geburt, Wachstum und Niedergang. Während das physische wachsen ganz automatisch geschieht, müssen wir für das persönliche Wachstum, also zur besten Version unserer Selbst zu werden (was für jeden was anderes bedeutet), etwas tun. Wie heißt es so schön „von nix, kommt nix“. Nicht nur das, laut Maslows Pyramide ist Selbstverwirklichung tatsächlich unser höchstes Bedürfnis, nachdem unsere Grundbedürfnisse von Sicherheit, Zugehörigkeit, etc. gedeckt sind. Die Amerikaner haben dieses Streben nach Glück, sogar als Grundwert in ihre Verfassung geschrieben.

Von daher ist es nicht nur menschlich, sondern natürlich dass wir wünsche für uns selbst und unser Leben haben. Ich würde sogar sagen uns selbst zu verwirklichen ist unsere Lebensaufgabe, es ist der Grund weshalb wir auf dieser Erde existieren. Wie das nun im Einzelnen aussieht, das variiert. Für die einen bedeutet es die beste Tochter/Schwester/Mutter/Freundin zu sein, den wunderschönsten Garten zu erschaffen, vielleicht ein Ehrenamt zu bekleiden, oder ein Unternehmen zu gründen. Die Möglichkeiten sind so vielfältig wie es Menschen gibt.

Dieser Sehnsucht nach mehr wiederspricht auch Yoga nicht, im Gegenteil es ist sogar der Kern der Praxis. All das Meditieren und Verrenken dient letztendlich dazu deine Sehnsucht an den Tag zu bringen, sodass du dich selbst verwirklichen kannst.

Ich sage immer im Yoga geht es darum die Verbindung nach Innen aufzubauen, um deine eigene Göttlichkeit zu erkennen. D.h. all die durch Erziehung und Sozialisation erworbenen limitierenden Glaubenssätze, Erwartungen und Gewohnheiten abzulegen und deine tiefsten Herzenswünsche freizulegen und zu erfüllen.

Der Weg ist das Ziel (abgedroschen: vielleicht; Wahr: auf jeden Fall)

Es liegt in der Natur der Sache, dass sobald die Erfüllung eines Ziels sich abzeichnet, schon der nächste Wunsch an unserer Geistestür anklopft. Sind wir nur fokussiert auf Ziele und Ergebnisse, kann das auf Dauer ganz schön anstrengend werden. (Glaub mir ich kann davon ein Lied singen. Als ich angefangen habe Yoga zu unterrichten und damit meine ersten Taler verdienen wollte, hat der Wunsch nach Schülern/Kunden mir so viel Druck gemacht, dass ich die Freude am Yoga fast verloren habe und eine ziemlich depressive Phase hatte.)

Im Yoga nennt sich diese Versteifung auf ein Ziel Raga und ist eine der Ursachen für Leid. Aber Yoga wäre nicht Yoga wenn es nicht auch direkt ein Gegenmittel parat hätte, das Üben von Abhyasa & Vairagya (Beständigkeit & Gleichmut). Diese beiden Prinzipien erinnern uns daran nicht aus den Augen zu verlieren warum wir etwas tun. Warum sich die Mühe lohnt selbst wenn das Ziel noch weit entfernt ist, oder vielleicht gar nicht erreichbar (scheint). Gerade auch wenn du (wie ich) jemand bist der unter chronischer Aufschieberietes leidet, ist einer der größten Motivatoren die du dir nur vorstellen kannst zu Wissen was dein WARUM ist.

Angewendet auf mein Beispiel von eben, ist der Grund warum ich nicht aufgehört habe Yoga zu unterrichten, der Grund warum ich diesen Blogartikel schreibe (auch wenn ich mein Ziel vom Yoga zu leben, bei weitem, noch nicht erreicht habe) a) weil es mich erfüllt, wenn ich eine Frau dabei unterstützen konnte sich durch Atem, Bewegung, Bewusstsein & Meditation zu entspannen und besser zu fühlen; und b) weil ich überzeugt bin, dass diese Frau ihr gutes Gefühl, wie ein Stein der ins Wasser geworfen seine Wellen schlägt, weitergibt und dies mein Beitrag zu einer besseren Welt ist.

Aber soll man nicht akzeptieren und zufrieden sein mit dem was ist?

Frau mit Händen auf dem Herz

Den Fehler den viele machen wenn es um Akzeptanz und Zufriedenheit geht, ist der dass sie annehmen beides steht im Wiederspruch zum Streben nach Veränderung, nach Wachstum, nach mehr. Dies ist nicht der Fall. Akzeptanz bedeutet simpel gesagt das Auflösen des Wiederstandes gegen das was ist. Eckhat Tolle beschreibt diesen Zustand des Wiederstands in seinem Buch „ Jetzt! Die Kraft der Gegenwart“ (sollte meiner Meinung nach jeder lesen) als die geistige Gewohnheit des Wartens. Diese Gewohnheit äußert sich in dem berühmten „Wenn…, dann…“ Satz (egal ob du ihn aussprichst, oder nur denkst). Wenn ich das Geld habe, dann genieße ich mein Leben. Wenn ich schlank bin, dann kaufe ich mir schöne Sachen. Wenn ich den Partner habe, dann fühle ich mich gut. Tolle erklärt dieses Warten (und damit leiden) entsteht aus dem Wunsch dort zu sein, während du hier bist.

Wiederstände auflösen

Im Wiederstand mit dem zu sein was gerade ist hat mehrere Nachteile, besonders wenn du etwas verändern möchtest und Ziele hast. Zum einen ist deine Energie im Wiederstand die des Mangels und laut dem Gesetz der Anziehung, kann daraus nur Mangel entstehen und jeder Schritt vorwärts ist ein krampf. Zweitens erst wenn ich vollkommen hinnehme das Dinge nun mal so sind wie sie sind, die Schultern lockern und entspannen kann, kann ich objektiv Bewerten was mich hierhin gebracht hat und was es braucht um weiterzukommen.

Wiederstand macht Stress und Stress lässt uns wie Kopflose Hühner im Kreis rumlaufen, ohne je anzukommen (erinnere dich an das Lied das ich singen kann). Egal wo wir hinwollen, alle von uns in der westlichen Welt haben so viele Sachen für die wir schon jetzt Dankbar sein können. Aus dieser Dankbarkeit heraus können wir viel gestärkter nach dem streben was wir noch wollen. Warte nicht: genieße dein Leben jetzt und verdiene mehr Geld. Kaufe dir schöne Sachen jetzt und arbeite daran deinen Körper fitter (und schlanker ;-)) zu machen. Schenke dir selbst Lieb und sorge dafür dass du dich gut fühlst und finde einen Partner. Das ist Akzeptanz und Zufriedenheit.

Ein paar Tipps für mehr Leichtigkeit beim manifestieren deiner Wünsche

  • Finde heraus was dein tieferes Bedürfnis, deine Herzenssehnsucht hinter deinem Wunsch ist, bzw. was dein Warum ist. Eine Übung die dir dabei helfen kann ist die „7 layers deep“ Übung. Schreib auf was du dir wünschst. Dann schreibe darunter warum du dir das wünschst. Darunter schreibst du dann warum du dir die Antwort davor wünschst. Wiederhole das bis du bei der siebten Antwort angekommen bist. Es kann sein dass du manchmal etwas länger überlegen musst, oder dir erstmal nichts einfällt, lass dir Zeit, es lohnt sich. Denn oft ist unser tiefstes Warum, das wahre Bedürfnis eben sieben Schichten tief versteckt.
  • Schaffe dir ein Biotop das dich in deinem Prozess unterstützt. Kaum eine Pflanze kann in Nährstoffarmer Erde wachsen. Wie kann dich deine Umgebung unterstützen? Welche Freunde brauchst du jetzt?
  • Welche Gewohnheiten, Routinen und Rituale brauchst du um dich aufzutanken, zu entspannen und zu stärken (z.B. Yoga, Embodiment, Sport, ein ausführliches Bad, Malen, Musik, Lesen)? Welche Gewohnheiten halten dich zurück und bremsen dich aus? Wie hat Einstein schon gesagt „Die Definition von Wahnsinn ist: immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten“.
  • Vertrauen und Hingabe. Vertraue dem Prozess und gebe dich dem Universum hin,. Hierbei kann besonders Meditation sehr hilfreich sein. So oft sind Dinge nicht gelaufen wie ich es wollte, sind Sachen nicht geglückt die ich mir gewünscht habe und so oft war ich im Nachhinein Dankbar dafür. Denn nur weil das eine nicht geklappt hat, konnte etwas viel besseres geschehen.
  • Sei Gnädig mit dir. Entwicklungen sind selten ein linearer Prozess. Manchmal straucheln wir vielleicht etwas, oder fallen gar hin. Manchmal bleiben wir an einem Aussichtspunkt vielleicht ein wenig länger als geplant. In diesem Momenten sein mitfühlend mit dir. Erkenne an was du bis dahin schon gleistet hast und sei dir selbst deine beste Freundin (was würdest du ihr sagen & raten?).
  • Nichts geht über einen guten Plan, nicht 20 Pläne! Oft nehmen wir uns viel zu viel vor und wollen am besten alles, jetzt sofort. Mach dir einen Plan für maximal 2-3 Ziele, die du erreichen möchtest. Schreibe dir für jedes Ziel ein paar Action Steps, oder zwischen Ziele auf, die dich näher an das gewünschte Ergebnis fühlen. Und es hilft den Dingen ab und zu auch ein wenig Zeit zu lassen 😉

Ob du willst, oder nicht

Das Leben in seiner Natur ist Veränderung, im Idealfall ist es Wachstum ob du willst, oder nicht. Deshalb formuliere deine Intention, richte den Kompass, hiss die Segel und dann vergiss auf keinen Fall den Spaß!!! Erinnere dich: genieße dein Leben Jetzt und strebe nach mehr. Mach Dinge einfach nur aus Freude. Was bringt dich zum Lachen? Bei was fühlst du dich gut? Wann schaltest du ab und genießt einfach nur den Moment? Mache mehr davon, denn ist am Ende nicht das der größte Wunsch den wir alle haben?

In Liebe,

deine Sara

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Hey, schön dass du hier bist

Ich möchte dir helfen durch Yoga zu entspannen, tief durchzuatmen und achtsam mit dir selbst zu sein. Nicht nur auf der Matte.

Denn ich glaube felsenfest daran, dass wenn wir Frieden und Freude in uns selbst finden, wir Frieden und Freude nach außen tragen. Probiere es aus und entscheide selbst!